1912/1913 Gründung des Turnvereins Schermbeck e.V.
Der Spielverein Schermbeck e.V. verdankt seine Gründung der Anregungen ehemaliger Turner, die während ihrer Lehrzeit in anderen Städten einem Verein der deutschen Turnerschaft (DT) angehört hatten oder in ihrer Militärdienstzeit Freude an den Leibesübungen fanden.
Ohne förmliche Gründung wurden im Sommer 1912 Übungen wie Spiele, Springen u. a. an der Vogelrute durchgeführt. Damit das nötige Gerät dazu angeschafft werden konnte, unterstützte die Gemeinde Schermbeck die Sportler mit 200 Reichsmark. Ein Werbeturnen, das vom Weseler Turnverein am 16.08.1912 veranstaltet wurde, war schließlich der Auslöser für die Gründung des Schermbecker Turnvereins. Der erste Vorsitzende war Hauptlehrer Sack. Der Lehrer Fritz Bertram entwarf die Satzungen, die in einer Vollversammlung unter der Leitung von Bürgermeister Maassen angenommen wurde. Am 01.01.1913 zählte der TV Schermbeck 62 Mitglieder.
1914-1918 Der Erste Weltkrieg
Mit den ersten Anzeichen eines Weltkrieges wurden die ersten Sportler aus Schermbeck eingezogen und erhielten bei ihrer Verabschiedung vom Verein eine Pfeife und einen Beutel Tabak. Die turnerischen Übungen beschränkten sich nun zunehmend auf Kriegsvorbereitung. Und sowaren Geländeübungen und Märsche an der Trainingsordung. 1915 wurde unter der Leitung von Wilhelm Geldermann noch zweimal proWoche geturnt. 1917 konnte der Sportbetrieb nicht mehr aufrecht erhalten werden, und sowurde Mitte des Jahres der Betrieb eingestellt.
1918-1928 Neubeginn mit dem Ballspielverein Schermbeck
Nach dem ersten Weltkrieg, der sehr viele Menschenopfer gefordert hatte, nahmen die Kriegsheimkehrer sofort wieder den Spielbetriebauf, um das Sportleben in Schermbeck neu aufleben zu lassen. Und so wurde der Betrieb Ende 1919 wieder aufgenommen. Da der Fußball immer mehr an Bedeutung gewann, tat sich die Turnabteilung recht bald mit dem Ballspielverein zusammen, um den Turnern Fußballspielen zu ermöglichen.
1934-1939 Gründung und Zerfall des Turn- und Sportvereins Schermbeck
Bis zum Beginn des NS Regimes wurde der Fußball in Schermbeck weitgehend vom Faustball verdrängt.
1934 wurde dann der Fußballverein Grün-Weiß Schermbeck gegründet. Da durch den Faustball-Einfluss der Turnverein und Grün Weiß Schermbeck schlecht überlebensfähig gewesen wären, taten sich am 1. November 1934 der Turn- und Sportverein Schermbeck zusammen. Der erste Vorsitzende der Fußballabteilung war Heinrich Niehaus. Die erste Mannschaft spielte in der 3. Kreisklasse des Gaues 10 Niederrhein. Außerdem nahmen eine 2. Mannschaft und eine Schülermannschaft, die von Fritz Schulte-Loh betreut wurde, den Spielbetrieb auf. 1937 zerfielen die beiden Seniorenmannschaften, allerdings gab es mittlerweile 2 Jugendmannschaften. Im September 1937 wurde das 25jährige Bestehen des Vereins in einem kleinen Rahmen gefeiert. Am 19. März 1938 übernahm Bürgermeister Röhring die Vereinsleitung. Jedoch konnte an der Meisterschaft 1938/1939 bereits keine Mannschaft mehr teilnehmen, da viele Männer zum Militär einberufen wurden oder in der HJ-Bewegung tätig sein mussten. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges kam das Vereinsleben erneut völlig zum Erliegen.
1945-1957 Neubeginn mit dem Spielverein Schermbeck
Nach dem Kriegsende 1945 berief Heinrich Hindricksen mit einigen Gleichgesinnten eine Versammlung ein . Da sich eine Vielzahl von Interessenten gemeldet hatten, war man in der Lage, ein 1. Mannschaft, eine Reservemannschaft und eine Leichtathletikabteilung zu gründen.
Allerdings war der Sportplatz durch den Bombenhagel unbespielbar. So mussten die Spieler in Eigenarbeit die Löcher zuschütten und Tore errichten. Als Tornetze dienten alte Tarnnetze der Wehrmacht. Am 1. September 1947 beantragte der Spielverein Schermbeck die Aufnahme in den Fußballver- band Nordrhein- Westfalen Bezirk Westfalen wo er unter der Nummer VR/892/W registriert wurde. Zu Auswärts- spielen musste damals aufgrund fehlender motorisierter Verkehrsmittel mit dem Fahrrad gefahren werden. 1947 stiftete der SV Lembeck einen Wanderpokal, um den sportlichen Reiz noch zu erhöhen. 1948/50 und von 1952 bis 1954 wurde der Pokal vom SV Schermbeck gewonnen. Anschließend konnte der begehrte Pokal, der aus einer 12,5cm Geschosshülse gegossen war, behalten werden und steht heute noch im Vereinsheim Overkämping.
Der erste große Erfolg war 1950 der Gewinn der Fußball- Herbstmeisterschaft gegen den Hervester Spielverein. Am 08.01.1950 siegte der SVS mit 2:1. Mit Walter Puls, der zum damaligen Zeitpunkt Vorstandsmitglied war, gelang 1957 einem Mitglied der Fußballabteilung die Wahl zum Staffelleiter der Gruppe Borken Dorsten. Das 45jährige Vereinsjubiläum wurde am 16. und 17 Juni 1957 mit einem großen Pokaltunier begangen. Den Jugendmannschaften, deren Zahl auf neun angestiegen war, gelang in den 50ern noch schöne Erfolge, zu denen u.a. 1956 der Pokalsieg in Rhade, 1957 der A-Jugendsieg im Pokal sowie 1959/1960 der B-Jugendsieg der Gruppe Dorsten Borken zählten
1960-1980 Erste Erfolge in den 60ern und 70ern Jahren
Die bis dahin erfolgreichste Saison spielte die 1. Mannschaft 1960/61. Nach der Herbstmeisterschaft stand man am Ende als Aufsteiger in die Bezirksliga fest, wo man ein Jahr später einen erfolgreichen 7. Platz belegen konnte. Drei Jahre spielte der SV Schermbeck in der Bezirksliga, ehe man 1964 wieder in die Kreisklasse A abstieg. Nach einem 3.Platz im darauffolgenden Jahr wurde man 1966 Meister, scheiterte jedoch in der Aufstiegsrunde. Anfang der 70er Jahre war der SVS über Jahre ins Mittelfeld der Tabelle abgesackt und spielte nur um die Plätze 8 bis 12.
Das schwärzeste Jahr erlebte die Abteilung dann in der Saison 1974/75, als man sogar den Abstieg in die B-Kreisliga hinnehmen musste. Nach Jahren des Aufbaus mit jungen Spielern kehrte man jedoch 1977 in die Kreisklasse A zurück.
1980-1995 Zahlreiche Trainer, Auf- und Abstiege
1980 wurde am Waldsportplatz die lang ersehnte Flutlichtanlage in Betrieb genommen, und mit dem Einstieg von Trainer Josef Ulfkotte begann dann am Waldsportplatz eine neue Zeitrechnung. 19 Jahre nach dem Abstieg aus der Liga führte er den SV Schermbeck 1983 wieder zurück in die Bezirksliga. Jedoch konnte der Trainer aus beruf- lichen sowie privaten Gründen sein Amt nicht länger aus- führen, woraus große Probleme entstanden. Und so stieg man direkt wieder in die Kreisliga A ab.
Zur Saison 1984/85 gelang es dem SVS-Vorstand, den ehemaligen Bundesligaspieler Norbert Elgert als Trainer an den Waldsportplatz zu lotsen. In diesem Jahr wurde man 5ter. und Elgert verabschiedete sich bereits nach diesem Jahr wieder, um den Trainerschein zu machen. Als Nachfolger wurde Fred Sczepaniak präsentiert, der die Mannschaft bis 1989 trainierte. Sein Nachfolger wurde erneut Josef Ulfkotte, der den A Kreisligisten allerdings nur 2 Jahre trainieren sollte. Denn 1991/92 gab erneut Norbert Elgertseinen seinen Einstand auf dem Trainerstuhl des SVS. Elgert baute die Mannschaft kontinuierlich auf und verstärkte sie nach und nach mit Schermbeckern Urgesteinen wie Jupp Bockholt, Yogi Strelitz und später Thomas Gerner, Toni Timmermann, Peter Lerchen und Gerd Hohenhinnebusch. Dieser Weg sollte sich drei Jahre später in der Saison 1993/94 auszahlen. In einem wahren Endspiel setzte sich der SVS vor mehreren hundert Zuschauern gegen den VFL Ramsdorf durch und stieg nach 8 Jahren wieder in die Bezirksliga auf.Mit dem Aufstieg verabschiedete sich Norbert Elgert und ging als Jugendtrainer zum FC Schalke 04. Als neuer Trainer übernahm zeitweise Jupp Bockholt das Amt, übergab dies aber zur Saisonmitte an Conny Ewald. Der SVS wurde 5ter und bester Aufsteiger der Liga.
1996-2003 Die erfolgreichste Zeit in der Vereinsgeschichte
Unter dem Spielertrainer Jens Grote und seinem Assistenten Ralf Gromann wurde ab 1996 der erfolgreiche Aufbau der Mannschaft fortgesetzt. Drei Jahre hintereinander verfehlte die 1.Mannschaft nur knapp den Aufstieg und wurde jeweils Vizemeister in der Bezirksliga 12. 1998 verabschiedete sich Jens Grote und der ehemalige Oberligakicker Martin Stroetzel übernahm mit seinem Co-Trainer Andreas Kotter das Kommando am Waldsportplatz. In diesem Jahr wurde der SVS in die Bezirksliga 11 umgruppiert. Hier tat man sich zunächst schwerer als angenommen. Am Ende der Spielzeit reichte es nur zu einem sechsten Tabellenplatz. Im daraufolgendem Jahr jedoch konnte der lang ersehnte Aufstieg in die Landesliga gefeiert werden. Vor Saisonbeginn kam mit Thomas Gerner ein Ur-Schermbecker zurück zum SVS, der als Kapitän eine aus vielen jungen und erfahrenen Schermbeckern Spielern bestehende Mannschaft mit über 30 Toren zur Meisterschaft führte. Eine Saison später wurde der nächste und bis dahin größte Erfolg der Stroetzel-Ära erzielt, denn alle drei Seniorenmannschaften stiegen in ihren Klassen auf. In einem dramatischen Saisonfinale mit knapp 1500 Zuschauern am Waldsportplatz gegen den Tabellenführer SuS Neuenkirchen schoss der Österreicher Andreas Rosenberger in der Nachspielzeit das 1:0 für den SVS und verhalf so dem Aufsteiger und bisherigem Tabellenzweiten SV Schermbeck zum Durchmarsch in die Verbandsliga. Nach dem Schlusspfiff brach ein großer Jubel am Waldsportplatz aus, den es in dieser Art und Weise noch nicht gegeben hatte.
Aber nicht nur die 1. Mannschaft war in diesem Jahr die beste ihrer Klasse. Auch die 2. Mannschaft von Spielertrainer „Yogi“ Stroetzel setzte sich in der B-Kreisliga gegen ihre Konkurrenz durch, wurde Meister und stieg ebenso wie die 3.Mannschaft als Tabellenzweiter der C-Kreisliga auf. Das Hauptaugenmerk der 1. Mannschaft galt dann zunächst der Klassensicherung. Nach schlechtem Start belegte die 1. Mannschaft den 6. Platz, die 2. Mannschaft den 10. und die 3.Mannschaft den 7..
2003 Aufstieg in die Oberliga Westfalen
Die Erfolgsserie des SV Schermbeck sollte nicht enden und was folgte, war der dritte Aufstieg im vierten Jahr und somit der Austieg in die Oberliga. Gut aus den Startlöchern gekommen dominierte man von Beginn an die Verbandsliga der Saison 2002/03 und entfachte unter Schermbecks Einwohnern eine wahre Welle der Euphorie. Bis zu 500 Zuschauer besuchten die Heimspiele, und zwei Spieltage vor Schluss durfte gefeiert werden.
2004 bis 2006 Die Jahre in der Oberliga-Westfalen
Der SV Schermbeck schaffte es nach dem Aufstieg 3 Jahre im Konzert der Großen in der Oberliga Westfalen mitzuhalten. Der Kader des SV Schermbeck umfasste allerdings in den 3 Oberligajahren nur noch wenige Schermbecker Spieler. Zuletzt stand nur noch Kapitän
Florian Dondorf im Kader des Oberligisten SV Schermbeck. Um die Klasse zu halten, musste der Vorstand und das Trainergespann Martin Stroetzel und Christoph Schlebach in den Jahren 2005 und 2006 immer häufiger Spieler aus unteren Ligen oder der A-Jugend Bundesliga verpflichten. Gestandene Oberligaspieler konnten allein schon wegen der Gehaltsvorstellungen nicht zum Waldsportplatz gelockt werden. Doch die Schermbecker mit ihrer jungen Mannschaft geleitet von den erfahrenen Kämpen wie Torhüter Oliver Dirr, Alexander Kaul, Stefan Zepanski, Dirk
Cholewinki oder Kapitän Florian Dondorf schafften es immer wieder für absolute Highlights zu sorgen. So konnten die Schermbecker in den ersten beiden Oberligajahren die Klasse relativ früh sichern und seinen mitunter bis zu 1000 Fans hinreißende und tolle Spiele präsentieren. Unvergessen sicherlich der 5:4 Sieg gegen Eintracht Rheine nach einem 0:3 Halbzeitstand, die 4:0 Siege gegen Bochum 2, 5:0 gegen Schalke 2 oder 4:0 gegen den VfB Hüls. Das waren Ergebnisse, die ihre Wirkung zeigten und die Gegner fuhren mit Respekt zu Ihren Auswärtspartien nach Schermbeck. Man sprach respektvoll vom Dorfverein aus Schermbeck. Zudem stellte der SVS mit Torjäger Christian Erwig, der dann zum FC Schalke 04 wechselte mit 21 Treffern einen der erfolgreichsten Torschützen der Liga.
Ebenfalls konnte der SV Schermbeck im Jahr 2004 einen Kunstrasenplatz anstelle des alten und maroden Tennenplatzes errichten. Diese Maßnahme erwies sich als Volltreffer. Denn nun konnten die Mannschaften auch in den Wintermonaten trainieren und Spiele fielen nur noch ganz selten aus. Das war sicherlich ein Vorteil für den SV Schermbeck, der zudem die Mitgliederzahl speziell in der Jugendabteilung von 500 auf über 700 Mitglieder innerhalb von 2 Jahren erhöhen konnte. Das lag sicherlich auch an der neu strukturierten Jugendabteilung unter Leitung von Mike Rexforth, die immer professioneller wurde und sich nicht nur um die Ausbildung der Trainer kümmerte, sondern auch einen Fahrdienst installierte, der talentierte Jugendspieler in Umkreis von 30-40 Kilometer abholen und bringen konnte.
Oberligasaison 2005/2006 – Der Abstieg
In der Saison 2005-2006 hatte der SVS nominell wohl die beste Mannschaft seit der Zugehörigkeit zur Oberliga, allerdings musste Torjäger Christian Erwig und
Spielgestalter Yakub Köse ersetzt werden. In dieser Spielzeit schien der SVS schon 9 Spieltage vor Schluss gerettet zu sein, denn in der Rückserie holten die Schermbecker 13 von 15 Heimpunkten und konnten auch auswärts z.B. beim VfL Bochum 2 mit 3:2 überraschen. Doch dann folgte der Absturz. Aufgrund von Verletzungen und sicherlich auch eine Menge Pech und Unvermögen rutschte der SV Schermbeck wieder in den Abstiegskampf und musste sich am letzten Spieltag vor der Rekordkulisse von 4500 Zuschauern in Rheine in einem wahren Abstiegsendspiel mit 2:1 geschlagen geben.
Das ganze Dorf trauerte und so musste der SVS nicht nur den Abstieg in die Verbandsliga verwinden, sondern auch den Abschied von Schermbecks Urgestein und Kapitän Florian Dondorf, der zum SF Lotte wechselte.
Saison 2006/2007 Verbandsliga – Die Rückkehr in die Oberliga Westfalen
Was vielen Vereinen nach einem Abstieg wiederfährt, prophezeite man auch dem SV Schermbeck, nämlich das die Mannschaft auseinander bricht und auch in der Verbandsliga im Niemandsland versinken würde. Doch die Mannschaft verlor neben Florian Dondorf nur Sven-Ole Lemke. Die Spieler die eigentlich für die Oberliga geplant waren, kamen allesamt dennoch zum SVS und die Mannschaft, das Trainergespann und der Vorstand schworen sich diesen Abstieg schnellstens vergessen zu machen.
Zudem kam mit Ole Mika ein Schermbecker zurück und auch die Neuverpflichtungen wie Pierre Bendig, Dominik Milaszewski und Mirko Talaga schlugen ein. In der Hinrunde spielte der SV Schermbeck trotz zahlreicher Verletzungen (es fielen im Schnitt 5-7 Spieler aus), Wechseltheater um Dominik Milaszewski oder der 3 Punkteabzug gegen Brakel, in der Spitzengruppe mit.
In der Rückrunde und nach der Verpflichtung von Stürmer Pierre Bendig, sowie der gleichzeitigen Rückkehr der verletzten Spieler, marschierte der SVS von Sieg zu Sieg und fuhr hochverdient und mit 8 Punkten Vorsprung die Meisterschaft ein.
Das ganze Dorf feierte nur 1 Jahr nach dem Abstieg die sofortige Rückkehr in die Oberliga Westfalen und freute sich auf die Derbys gegen Preißen Münster, Westf. Herne, Germania Gladbeck und die Spvgg.
Erkenschwick. Saison 2007/2008
Der SV Schermbeck ging somit nach dem Aufstieg und im Kreis der besten 72 Mannschaften Deutschlands in die letzte Saison der Oberliga Westfalen, denn durch die Neuschaffung der NRW Liga, der Regionalliga und der 3. Bundesliga wird es die Oberliga Westfalen ab 2008 nicht mehr geben. Und keiner hatte den SVS auf der Rechnung. Eher als einer der ersten Abstiegskandidaten gehandelt, überzeugte und überraschte der SVS viele Kenner des Fußballsports.
Durch die Neueinteilung der Ligen gab es für die letzte Oberligasaison 7 Abstiegsplätze und 4 Aufstiegsplätze zu vergeben. Nur von Platz 5 bis 11 war man Teil der neuen NRW Liga. Somit war allen klar, das jedes Spiel ein Endspiel werden würde. Die Vereine in den beiden Oberligen Nordrhein und Westfalen rüsteten ihre Kader enorm auf.
Die Schermbecker verpflichteten vor der Saison mit Rückkehrer Jakub Köse von Westf. Herne, Tim Woberschal von der SSV Buer oder Christopher Nachtwey von Arm. Hannover einige namhafte Verstärkungen.
Zu Beginn der Serie spielte der SVS im gesicherten Mittelfeld, allerdings immer mit Blickkontakt auf die 7 Abstiegsplätze. Mit zunehmender Spielzeit verschaffte sich der SVS ein beruhigendes Punktepolster. Enorm Heimstark bei nur 2 Heimniederlagen stellte der SVS am Ende der Saison die drittbeste Heimelf. Auch auswärts lief es nach der Winterpause immer besser. Zeitweise war der SVS 11 Spiele lang ungeschlagen und legte somit den Grundstein für einen hervorragenden 6 Tabellenplatz und der Qualifikation für die NRW Liga. Als Aufsteiger eine mehr als beachtliche Leistung.
Saison 2008/2009 NRW-Liga
Schermbecks Mannschaft hatte die Vorgaben zur NRW-Liga-Qualifikation erreicht, nun musste Schermbecks 1. Vorsitzender Johannes Brilo, gleichzeitig auch Architekt, das Abenteuer NRW-Liga planen. Der Verband stellte einen Anforderungskatalog zusammen, der vielen Vereinen, auch dem SVS, Kopfschmerzen bereitete. Bei nicht mehr zu erwartenden Zuschauerzahlen mussten die Vereine ihre Stadien umbauen oder umrüsten, wie es selbst Regionalligisten in der Vergangenheit nicht benötigten. Der SV Schermbeck packte aber an: Mit vielen Helfern und Freunden wurde die Volksbank-Arena in ein modernes Stadion mit Tribüne (ca. 1300 überdachte Stehplätze, davon ca. 300 überdachte Sitzplätze), sowie einer Stehtribüne mit nochmals ca. 2000 Plätzen umgebaut. Hinzu kamen 3 weitere Eingänge, 1 neue Gästekabine, 1 Sprecherkabine, überdachte und mit Internetanschluss versehene Presseplätze, neue Verkaufsräume und Toiletten, sowie ein für Gästefans eigener Sicherheitsbereich.
Auch der Kader der 1. Mannschaft wurde gezielt verstärkt. Trainer Martin Stroetzel, der immerhin in seine 11 Saison beim SVS geht, war mit der Auswahl und dem Spielermaterial sehr zufrieden. 8 Spieler verließen den Verein, darunter Torjäger Rainer Hackenfort, Yakub Köse, Christopher Nachtwey, Abwehrass Stefan Zepanski oder Dirk Cholewinski, der 4 Jahre beim SVS spielte. Demgegenüber standen 10 neue Spieler wie Exprofi Sascha Siebert, Christopher Seiffert, Matthias Pfände, Nedim Djuliman, Jan Schmidt, Volkan Mogultay und einige weitere talentierte junge Spieler.
Der Verlauf der ersten NRW-Liga-Saison / Gericht entscheidet über das Schicksal des SVS
Wie schon vor der Saison zu erwarten war, strömten immer weniger Fans zu den Heimspielen der NRW- Liga-Vereine. Einzig der Bonner SC, Fort. Köln und Sportfreunde Siegen konnten mit dem Besuch zufrieden sein. Der SV Schermbeck rangierte am Ende der Saison nur bei einem Zuschauerschnitt von knapp 300 Besuchern. Viel zu wenig für den enormen Aufwand, den u.a. die Helfer und Sponsoren in das neue Stadion steckten.
Zu Beginn der Serie fand sich der SVS noch im Mittelfeld wieder, doch die chronische Auswärtsschwäche bis zur Rückrunde mit nur 3 mageren Pluspunkten war ausschlaggebend für die schlechte Platzierung des SVS, der aber noch nicht auf einem Abstiegsrang stand. In der Winterpause wurde beim SVS erneut kräftig gewechselt. Kapitän Jan Schmidt, Volkan Mogultay, die Herzog-Zwillinge, alle gingen oder mussten gehen. Dafür kamen mit Savas Turhal, Volkan Kiral und Seyit Ersoy echte Verstärkungen zum SVS. Die Mannschaft spielte sich nach und nach ein und gerade gegen Ende der Serie standen auch Auswärtssiege und wichtige Heimerfolge gegen Siegen (3:2), Fort. Köln (4:3) und Alemannia Aachen II (2:1). Am Ende rettete der SVS sich sportlich knapp für eine weitere NRW-Liga-Saison.
Doch dem Präsidenten Johannes Brilo unterlief Wochen vor dem Ende ein Lapsus, als er Unterlagen 15 Minuten zu spät beim Verband abgab. Es waren Unterlagen für die bauliche Genehmigung, die der SVS alle erfüllte, aber der Verband entschied, dass aufgrund der 15-minütigen Verspätung der SVS von der NRW-Liga für die neue Saison ausgeschlossen wird und somit als erster Absteiger gilt. Dass die Mannschaft und der Trainerstab trotz dieser Nachricht sportlich den Klassenerhalt schaffte, ist umso höher zu bewerten!
So ging der SVS vor das Sportgericht, wo er in drei Instanzen verlor, ehe Mitte Juli ein Zivilgericht zugunsten des SV Schermbeck argumentierte und der SVS etwas überraschend wieder in die NRW-Liga eingruppiert werden musste.
Das war knapp, aber das Gericht gab als Begründung an, dass die Strafe des Zwangsabstiegs in keinem Verhältnis zu der Verspätung von 15 Minuten passen würde und das war auch das Rechtsempfinden vieler Vereine und Bürger, die dieses Verfahren interessiert verfolgten.
Saison 2009/2010
So ging es also erneut mit 19 Mannschaften in die 2. NRW-Liga-Saison und das erfreulicherweise mit dem SV Schermbeck. Aufgrund der unklaren Situation startete der SVS mit einem reduzierten Kader, sicherlich auch hervorgerufen durch die Wirtschaftskrise, die auch bei Fans und Sponsoren des SVS allgegenwärtig war.
Erfreulicherweise konnte der SVS aber das Gros der Stammspieler halten und mit den Rückkehrern Stefan Zepanski (aus Lotte), Yakub Köse (aus Gütersloh) und Dirk Cholewinski (aus Zweckel) und vielen jungen talentierten Spielern aus der eigenen Jugend oder umliegenden Vereinen, eine NRW-Liga taugliche Mannschaft präsentieren. Den ersten Erfolg konnte die Elf von Trainer Martin Stroetzel, der in seine 11. Saison geht, vor dem Start verbuchen. Denn nach 5-jähriger Abstinenz wurde die Elf wieder einmal Stadtmeister auf dem Feld im Raum Dorsten.
Die Hinrunde verlief für den SVS vom Start weg schlichtweg katastrophal. Der 3:4 Auftaktniederlage in Duisburg 2 folgten Unentschieden in den beiden Heimspielen gegen Sprockhövel und Wattenscheid. Der SVS rutschte in den ersten Wochen in den Tabellenkeller und landete erst am 8 Spieltag den ersten Sieg.
Dieser war dann aber beim 3:2 Sieg in Siegen ein erstes Ausrufezeichen. Leider verletzten sich dann Spielmacher Mykola Makarchuk und auch Torjäger Seyit Ersoy fiel mehrere Wochen aus. Am Ende der Hinrunde hatte der SVS nach 18 Spielen nur 12 Zähler auf dem Haben Konto. Viel zu wenig und für viele war der SVS der erste Abstiegskandidat. Doch Trainer Martin Stroetzel zog in der Winterpause die Notbremse und holte mit Yves Lupitu, Torhüter Christoph Müller von Siegen, Serkan Gündogan aus der Türkei, sowie dem A-Jugendlichen Philip Schulte-Terhusen und Ervin Kalender und Saven Drazic aus Österreich neues Personal. Die Rückrunde war dann ein einziger Triumphmarsch der Schermbecker die in der Rückrundentabelle mit 32 Zählern dann die viertbeste Mannschaft stellten und den Abstieg verhinderten. In dieser Saison mussten mit der TSG Sprockhövel, SG Wattenscheid 09, Hammer Spvgg. Und dem VfB Hüls gleich 4 Mannschaften. Der SV Schermbeck rangierte am Ende sogar noch vor den enttäuschenden Kölnern von Fortuna Köln in der Tabelle.
Saison 2010/2011 3. Jahr NRW-Liga
Nach der Saison gab es dann einen fast kompletten Kadertausch. 14 Spieler verließen den Verein u.a. Yakub Köse, Mykola Makarchuk, die Urgesteine Sebastian Hahn, Torhüter Stefan Schröder, Christof Konowski der 8 Jahre beim SVS spielte beendete seine Karriere, Stefan Zepanski, Sascha Siebert, Dirk Cholewinski um nur einige zu nennen. Mit frischen jungen Spielern und einigen erfahrenen Neuzugängen wollen die Schermbecker um ihre Leistungsträger Seyit Ersoy, Nedim Djuliman, Benedikt Jansen, Christoph Müller, Tim Woberschal, Kapitän Savas Turhal und Yves Lupitu eine neue Mannschaft formen. Neu hinzu kamen mit Max Bönighausen, Tobias Urban, Pascal Odrich, Charly Kuntz, Carsten Weißert noch einige junge Spieler aus der eigenen A-Jugend und dem Schermbecker Umfeld.
Die Vorbereitung verlief schon äußerst negativ. Zunächst verunglückte Nachwuchsstürmer Pascal Odrich, der mit viel Vorschusslorbeeren vom FC Schalke 04 II geholt wurde bei einem Verkehrsunfall schwer und fiel die gesamte Saison aus, dann brach sich Tobias Urban zuerst die Schulter und im späteren Verlauf das Handgelenk. Im weiteren Saisonverlauf fielen Stürmer Seyit Ersoy, Enes Kaya 2x mit einem Mittelfußbruch, Marcel Ramsey ebenfalls Mittelfußbruch, Serkan Gündogan mehrere Monate mit Verletzungen usw. usw. aus.
Die Hinrunde verlief wie in der Vorsaison äußerst negativ. Mit nur 11 Pluspunkten stand der SVS im unteren Tabellenkeller. Zudem wurden 3 Punkte abgezogen, weil der 1.FC Kleve sich aus der Liga zurückzog und der SVS gegen Kleve gewonnen hatte, sonst wären es zumindest 14 Pluspunkte gewesen. Doch Trainer Martin Stroetzel und sein Team konnten erneut in der Rückrunde überzeugen und landeten in der Rückrundentabelle auf dem 4. Rang. Einen großen Anteil an dem Erfolg hatte Marek Klimczok, der vom insolventen 1. FC Kleve in der Winterpause zum SVS wechselte. 8 Tore in der Rückrunde sprechen für sich, aber auch sonst war Marek der Dreh und Angelpunkt im Schermbecker Spiel. An ihm bäumten sich die vielen jungen Spieler auf. Auch Seyit Ersoy landete am Ende mit 12 Treffern wieder weit oben in der Torjägerliste. Am Ende stand Platz 10 mit 42 Zählern und erneut ein Riesenerfolg für den SV Schermbeck. Highlights der Serie waren sicherlich die Spiele in RW Essen vor 6000 Zuschauern, oder daheim gegen RWE vor 4000 Fans, sowie die Serie von 7 Siegen in Folge, die den Klassenerhalt besiegelten u.a. der 3:2 Auswärtssieg beim Tabellenzweiten Germ. Windeck. Alles in allem erneut eine Glanzleistung der Spieler und des Trainerstabs.
Saison 2011/2012 4. und letzte NRW-Liga-Saison
Doch wie schon in den vergangenen Jahren änderte sich das Gesicht für die letzte NRW Ligasaison erneut. 15 Abgängen u.a. der Leistungsträger Seyit Ersoy, Savas Turhal, David Müller, Nedim Djuliman oder Enes Kaya folgten 8 Neue und einige A-Jugendliche um die letztlich belanglose letzte NRW Ligasaison zu spielen. Der Verband beschloss vor der Saison wieder die alte Oberliga einzuführen und 2 Regionalligen mehr zu installieren. Das führte dazu, dass in der Saison 2011/2012 keine Mannschaft absteigen, aber 7 Mannschaften den Aufstieg in die Regionalliga schaffen konnten. Somit war gerade dem Wettrüsten für die Regionalliga keine Grenzen mehr gesetzt. Aber dieses Spiel betrieb der SVS nicht mit. Dennoch gelang es dem Vorstand erneut einige starke Spieler zu halten und den Kader zu ergänzen bzw. zu verstärken. So kam mit Mirko Urban ein torgefährlicher Offensivspieler und der Zwillingsbruder von Schermbecks Tobias Urban in die Volksbank-Arena. Von Fort. Köln kam der togolesische Nationalspieler Akpo, von Fort. Düsseldorf II Andreas Altenbeck und von einigen unterklassigen Vereinen talentierte Spieler, sowie erstmalig 4 A-Jugendspieler des SVS, die den Sprung schaffen sollten (Fabrice Werner, Anton Kötter, Donavan Sadek und Jonas Möllenbeck).
– Fortsetzung folgt –